Zunftrat

Innerhalb der Narrenzunft übt der Zunftrat die Funktion eines Ausschussgremiums aus, berät und beschließt alle wichtigen Dinge und vor allem: Er macht in der Hauptsache das „Gschäft“ in der Zunft. Im Laufe der Jahre vollzog sich fast unmerklich ein Wandel in der Besetzung des Zunftrates. Wurde dieser anfänglich nach Vorschlägen aus den eigenen Reihen ausschließlich von der Generalversammlung gewählt, entwickelte sich die Vertretung der einzelnen Maskengruppen im Rat immer stärker. Die jeweiligen Gruppenführer galten durch ihre Position als Zunftrat, aus den Gruppen heraus rekrutierte sich immer mehr der Nachwuchs im Zunftrat.
Dies wurde im Jahr 2006 besonders deutlich, als sich das Gremium deutlich mit jungen, kreativen Kräften verstärkte, hauptsächlich aus den Reihen der Maskengruppen. Das bringt zwar für die Aktiven manche Doppelbelastung, aber es funktioniert nach den jüngsten Erfahrungen bestens.

Zunftrat im Wandel der Zeit

Im Jahr 1964 wurde die seit jeher von der jeweiligen Reservistenkameradschaft gepflegte Eutinger Fasnet in „geordnete“ Bahnen überführt: Interessenten gründeten einen Verein. Durchaus dem damaligen auch hierzulande vom rheinischen Carneval beeinflussten närrischen Zeitgeist folgend, nannte man sich „Eutinger Carnevals Verein“.
Folglich hieß das heute Zunftrat genannte Führungsgremium um die Vorstandschaft „Elferrat“. Heutzutage kaum nachvollziehbar: Es wurde für die Mitgliedschaft im Rat ein Mindestalter von 21 Jahren vorausgesetzt. Das erzeugte dann so ein Kuriosum, dass der erste Schriftführer kraft Amtes zwar Mitglied in der Vorstandschaft, ihm jedoch der Zutritt in den Rat bis zum Erreichen der Altersgrenze verwehrt war.

Alsbald besann sich der junge Verein auf seine Bodenständigkeit, es folgte die Umbenennung in Narrenzunft Eutingen, folglich wurde aus dem Elferrat der Zunftrat. Dies zeigte sich auch äußerlich: Zum Zehnjährigen im Jubiläumsjahr 1974 löste die heutige, an die Bauerntracht der Vorväter angelehnte Gewandung des Zunftrates die noch aus der Gründerzeit stammenden Narrenkappen und roten Umhänge ab.